Vorgeschichte

Unser Verein wurde gegründet, um die dem Verfall preisgegebene Bockwindmühle "Korb" in Plossig zu retten. Der Zugang zur Mühlenbesitzerin war schwierig und nach monatelangen Verhandlungen gab sie uns nicht ihr Einverständnis ihre Mühle zu sanieren. Das war ein Tiefschlag in der jungen Geschichte unseres Vereins. Was nun?

Unser Dilemma sprach sich herum und uns wurde die Mühle der Familie Gottwald in Schweinitz geschenkt. Auch diese Mühle stand unter Denkmalschutz und verfiel. Das Innere der Mühle war jedoch in einem sehr guten Zustand. Der Verein entschied sich, diese Mühle abzubauen und 20 km weiter in Plossig wieder aufzubauen. Der Fachbegriff dazu lautet: "Translozierung einer denkmalgeschützten Bockwindmühle von Schweinitz nach Plossig". 

Mit Hilfe der Familie Pötzsch pachteten wir das Grundstück genau neben der Bockwindmühle "Korb" und beschlossen dort den "Mühlenhof Plossig" zu entwickeln, mit einer mahlfertigen Bockwindmühle. 

Vor dem eigentlichen Projektbeginn wurden schon umfangreiche Arbeiten auf dem Pachtgrundstück ausgeführt, so z.B. Aufschüttung des Mühlenbergs, Herstellung eines Elektroanschlusses.

Die Planung für die Mühlentechnik wurde durch Rüdiger Hagen in unserem Auftrag ausgeführt. Dadurch teilten wir das Projekt in 4 Bauabschnitte auf. 


Beim Abbau der Mühle in Schweinitz

Im Oktober 2017 erfolgte in nur 5 Tagen der 1. Bauabschnitt "Rückbau der Mühle". Die Mühle in Schweinitz wurde  durch die Mühlenbaufirma Blümner aus Bismark/Altmark und durch unsere Vereinsmitglieder fachgerecht zurück gebaut. Alle Teile wurden in ein Zwischenlager in Lebien gebracht. Der vorhandene Mühlenmotor wurde geborgen und durch die Fam. Freitag instandgesetzt. Der Motor funktioniert und wird zu unseren Veranstaltungen präsentiert.


Der Aufbau der Mühle in Plossig

Der 2. Bauabschnitt "Aufbau des Mühle" verlangte dem Verein viel ab! Nur durch großzügige Privatdarlehen und  durch unsere erfolgreichen Bewerbungen um Fördermittel, haben wir ein solides finanzielles Polster für unser Projekt geschaffen.

Für den Bauantrag hat der Verein einen Statiker und Planer finden müssen. Geduld war geboten.  In Eigenleistung wurden die Fundamente für den Mühlenbock hergestellt und am 26.10.2018 feierte der Verein die Grundsteinlegung. Bei der Ausschreibung der Bauleistung war die Auswahl der Fachfirmen und die Einhaltung des Budgets eine große Herausforderung. Den Auftrag für den 2. Bauabschnitt erhielt die Mühlenbaufirma Blümner aus Bismark.


Der Einbau der Mühlentechnik

Nachdem Bauabschnitt 1 und 2 gut in die Förderung kamen, klappte es nun 2020 für den Bauabschnitt 3 nicht mehr. Die Enttäuschung war groß!

In Ermanglung anderer finanzieller Mittel, wurde eine Pause eingelegt. Die Mitglieder gestalteten inzwischen das Gelände des Mühlenhofes. Dann kam die Corona Pandemie. Dadurch haben viele Vereine und Privatleute ihre Förderanträge  zurückgezogen und Fördermittel standen doch wieder zur Verfügung. Im Frühjahr 2021 kam plötzlich die Anfrage von der LAG Wittenberg, ob noch die beantragte Förderung gebraucht wird. Aber natürlich!

Im Sommer startete die Zimmerei Stefan Leder und der Mühlenbauer Andreas Düntzsch mit dem Einbau der Technikkomponenten. Fast ein Jahr lang wurde er vom Verein durch Bernd Seidel und vielen anderen mit Hilfestellung begleitet. So wurden u.a. der Eiserbalken, die Bremsanlage, der Sackaufzug, ein Askania-Sichter und ein Mahlwerk eingebaut. Das vorhandene große Kammrad wurde aufgearbeitet, um den Mahlvorgang zu gewährleisten.


Die Montage der Flügel

In Eigenleistung des Vereins wurde der 4. Bauabschnitt "Montage der Flügel" in Angriff genommen. Im März 2022 wurden die  Mühlenflügel innerhalb von 2 Tagen durch uns angebaut. Die Endmontage der Technik und die Verbindung des Mahlwerks mit dem Antrieb schlossen sich an. Bereits im April 2022 erfolgte der erste Probelauf. Die Mühle war jetzt "windgängig". Mit einem Probemahlen konnte die Funktionsfähigkeit der Mühle nachgewiesen werden. Die wieder aufgebaute Mühle hat ihren Denkmalstatus behalten.


Der Mühlenhof

Zur Gestaltung des Mühlenhofs sind bereits einige kleinere Projekte vollendet worden. So können unsere Gäste diverse Sitzmöglichkeiten oder eine E-Bike-Ladestation nutzen.

In Angriff genommen haben wir den Bau eines Backhauses und einer Toilettenanlage.

Zukünftig soll eine Außenbeschilderung und eine Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte unsere Gäste unter dem Motto: "Vom Korn zum Brot" informieren.